MoorLandwirtschaft für Klimaschutz Allgäu
Der Landkreis Ostallgäu ist eine der moorreichsten Regionen im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben. In dem Verbundvorhaben „MoorLandwirtschaft für Klimaschutz Allgäu“ (MoLaKlim) wollen der Landkreis Ostallgäu, die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) und die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) den Wasserstand auf ausgewählten Flächen anheben, um dort klimaschonende Formen der nassen Bewirtschaftung praxisnah zu erproben. Die Projektkoordination für das zunächst auf zehn Jahre angelegte Projekt übernimmt der Landkreis Ostallgäu. Er ist gleichzeitig Planer und Hauptansprechpartner für die landwirtschaftlichen Betriebe vor Ort.
Die Verbundpartner kooperieren mit privaten Eigentümern und Betrieben in der Region, die auf der Basis der Freiwilligkeit über die gesamte Laufzeit eingebunden werden. So sollen gemeinsam langfristig tragfähige, moorbodenerhaltende Nutzungskonzepte entwickelt und erprobt werden, die sich in die vorhandenen Betriebsstrukturen integrieren lassen. Dabei werden regionale Besonderheiten gezielt in den Fokus genommen und regionale Verwertungsmöglichkeiten und Absatzmärkte für Erzeugnisse aus nasser Bewirtschaftung entwickelt.
Das Projekt wird zudem Lösungsansätze für spezifische rechtliche und administrative Hürden entwickeln, die mit der Umsetzung auf Flächen in Privatbesitz verbunden sind. Die Erkenntnisse aus dem Projekt sollen über die Region hinaus Vorbildwirkung für eine nachhaltige und klimaverträgliche landwirtschaftliche Nutzung nasser Böden entfalten.
Die potenziellen Projektgebiete im Landkreis Ostallgäu umfassen rund 2.500 Hektar Moor- und Anmoorböden, wovon auf mindestens 60 ha Maßnahmen zum Moorbodenschutz umgesetzt werden sollen. Erste Betriebe haben sich bereit erklärt, auf ihren Flächen Versuche durchzuführen. Weitere interessierte Betriebe und Landeigentümer sollen in das Projekt eingebunden werden.
Die wissenschaftliche Begleitung des Projekts wird im Bereich der Treibhausgasmessungen und Bilanzierung von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf durchgeführt. Das Institut für Landtechnik und Tierhaltung der Landesanstalt für Landwirtschaft übernimmt die wissenschaftliche Begleitung zu den Themenbereichen Technik und Verfahren zur nassen Moorbewirtschaftung. Ein wesentlicher Teil ist dabei auch die Erfassung und Bewertung der daraus resultierenden arbeitswirtschaftlichen, betriebswirtschaftlichen und sozioökonomischen Folgen für die einzelnen Landwirte während und nach der Umstellung.
Das Projekt wird zu 100 Prozent gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz aufgrund eines Beschlusses des deutschen Bundestages. Projektträgerin ist die Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH. Weitere Informationen zu den Pilotvorhaben zum Moorbodenschutz des Bundes finden Sie unter:
https://www.z-u-g.org/aufgaben/pilotProjekt-moorbodenschutz/